Tuesday, February 23, 2021

Berlinale 2020 Review: Semina il Vento by Danilo Caputo

After breaking up with her boyfriend, young agronomy student Nica comes back to her family in Puglia, thus ending a 3-year absence from home. Shortly after her arrival she finds out that her grandma's olive garden is threatened by a parasite.

The 21-year old Nica soon faces the duplicity of the local community: during the day the locals organize religious processions intended to save the trees, while during the night they allow for the soil to be infected. The discovery is even harder to bear, when it involves her own father. Paola, Nica's friend, describes the local situation in a nutshell: it is not only nature which is attacked by parasites, but people's own minds, in the first place. The locals' abuse towards their own environment is also visible in everyday gestures. When a neighbour throws his garbage on Nica's family land, she “strikes back”: together with her friend Paola, Nica collects the garbage bags and throws them over the neighbour's own gate. Her action is a first sign of her determination, patience and rebellion.

But Nica's first battlefield turns out to be within her own family. The young student rebels first towards her mother, who suffers from a mixture of guilt, a show of appearances and complacency. And then also towards her father, who only thinks of the profit he can make from selling the olive garden. His resort to violence in the confrontation with his daughter comes to prove Paola's previous words and thus expose the community's profound alienation from themselves and from nature.

Nica is a very empathetic person in the way she communicates with the organic and the animal world, visible in the way she touches tree trunks and listens to them and how she caresses and protects her new friend, a magpie. For me Nica's bird friend is not necessarily or not only an embodiment of her grandma's soul. I think Danilo Caputo is more interested in showing how everything (people, plants, animals) is connected and animated by spirit. This idea is also reinforced by the wind's presence in the film. This vision also lends the film its title: semina il vento, sow the wind, sow the soul of life.

With the help of scientific research, Nica tries to find a solution to fight the parasite and save the olive garden. She also has a special connection with her late grandma. Seen by some locals as a kind of sorceress, she stands for a forgotten connection between man and nature. More than superstitious or pagan believes, she embodies a belief in the powers of nature.

This holistic view upon nature finds its visual translation in a very poetic landscape, which arouses the senses. But the director goes beyond the aesthetic side of nature, focusing on capturing its vitality, expressiveness and regenerative powers.

The saving of the olive trees will come from a combination of forces: young rebellion, determined research, invocation of invisible spirits, grandmotherly love... and a touch of mystery.

As director Danilo Caputo said during the Q&A session at the film's premiere at the Berlinale in February 2020, he wanted to make a film against resignation, which he often encountered when visiting his home in Italy. I think his film succeeds in being both poetic, suggestive, motivating and optimistic.

Berlin, the 8th of April 2020

Originally written in German for www.uncut.at. 

With many thanks to Harald Zettler for providing the Berlinale-tickets

 

Saturday, January 23, 2021

Bohemians in Berlin: Sonja Witte, painter, dancer, choreographer











 

Ioana: 1.Was bedeutet Bohemien (Bohemian auf Englisch) für dich?

Sonja: boheme sauvage... ungebundenes, ungezwungenes Künstlerdasein; unkonventionelles Künstlermilieu, "die Boheme ist seine Welt". Die künstlerische Freiheit steht über der eingeschränkten Gleichheit. Die Vielfalt der Kulturen, der Religionen und der Philosophie ist die Würze des Lebens und gewinnt an Artenreichtum in Form geistreicher Avantgarde.

2.Kennst du irgendwelche Bohemen? Könntest du sie nennen?

viele meiner Bekannten drücken sich künstlerisch aus, so wie du z. B.

3.Siehst du dich als eine Bohemienne? Wie genau?

ja genau genommen lebe ich den bohemmen lebensstil. Ich lebe nicht für das große Geld noch für die standards bürgerlicher Werte wie Luxus im Überfluss ohne jedliche Nachhaltigkeit, sondern ausschließlich der wohlwollenden Pilger -und Freidenkerpfade. So bleibe ich im Fluss mit meinem Inneren und Äußeren.

4.Was magst du besonders an Berlin?

Berlin ist für mich Venedig mit seinen vielen Gewässern und Seen, viel grün und Natur. Berlin mit seinen vielseitigen lebendigen Kulturgeschichten ist tolerant und weltoffen. Leben und leben lassen.. Verrücktheiten und schelmisch vorlaute Aussprachen bewegen die Berliner Mentalität in eine Offenheit und Austauschaktion für anders Denkende und Fühlende. Ich bin
in guter Gesellschaft.











 

 5.Findest du Berlin eine Stadt der Bohème?

Berlin, eine Stadt für Bohème. Ich weiß nicht recht. Aber ja doch. Sie bietet diese eigenwillige Möglichkeit aus den Hamsterrad auszubrechen und andere Wege zu nutzen. Denn als Künstler kannst du hier dich künstlerisch ausprobieren, aber Geld daraus machen ist schwer. Die Versuchung schnelles Geld zu machen und bürgerlich zu werden ist gering. Hier sind wir arm, aber attraktiv.

Foto1: Sonja in ihrem offenen Atelier beim Ortstermin Kunst-Festival in Berlin-Moabit, August 2020. Die Aura ihres Künstlerstudios wird sichtbar

Foto2: Sonja und ich, die Maestra und die Fotografin: Lebensfreude. À la Venetienne!

Sunday, November 29, 2020

Semina il Vento von Danilo Caputo

Sow the wind, sow the soul, sow life

Die junge Agronomie-Studentin Nica kehrt nach einer Trennung und nach drei Jahren Abwesenheit zu ihrer Familie in Apulien zurück. Dort erfährt sie, dass die Olivenbäume ihrer Großmutter von einem Parasiten bedroht sind.

Die Einundzwanzigjährige wird mit der Doppelmoral ihrer Mitbürger konfrontiert, die religiöse Prozessionen für die Rettung der Bäume organisieren, aber gleichzeitig erlauben, dass ihr Land infiziert wird. Später wird sie rausfinden, dass ihr Vater genau das macht. Nicas Freundin Paola erfasst die Situation in der Region sehr gut: es ist nicht nur die Natur, die von Parasiten angegriffen wird, sondern es sind in erster Linie die Köpfe der Menschen. Die Missachtung der Einheimischen gegenüber ihrer Umgebung zeigt sich in ihren alltäglichen Gesten: ein Nachbar wirft Müll auf das Gelände ihrer Familie, Nica regt sich auf und schlägt zurück”: sie sammelt die Mülltüten und, mit Hilfe ihrer Freundin, wirft sie über sein Haustor.

Ihre Rebellion übt Nica erstmal in ihrem Elternhaus aus: gegenüber ihrer Mutter, die unter einer Mischung von Schuld, Scheinsein und Selbstgefälligkeit leidet. Und auch gegenüber ihrem Vater, der nur an das Geld vom Verkauf des Olivengartens denkt und seine Schwäche mit Gewalt gegenüber seiner Tochter verteidigt.

Nica besitzt auch eine besondere Art der Kommunikation, eine Empathie gegenüber der Natur und den Tieren. Diese wird sichtbar durch die Art und Weise wie sie die Baumstämme berührt und ihnen zuhört, wie sie die neu befreundete Elster streichelt und schützt.

Mit wissenschaftlichen Mitteln versucht Nica eine Lösung zu finden, um den Parazit zu bekämpfen und die Bäume zu retten. Gleichzeitig hat sie eine besondere Verbundenheit mit ihrer Oma. Von einigen als eine Art Zauberin betrachtet, steht ihre Großmutter für eine vergessene Verbindung zwischen Mensch und Natur. Sie verkörpert nicht nur einen heidnischen Glauben, sondern einen Glauben an die Kräfte der Natur.

Diese ganzheitliche Wahrnehmung visualisiert Danilo Caputo in einer sehr poetischen, die Sinne anregende Landschaft. Der Regisseur geht aber über die ästhetische Seite der Natur hinaus, ihn interessiert viel mehr ihre Lebendigkeit und Ausdruckskraft.

Ich sehe Nicas Freundin, die Elster, nicht unbedingt als eine Verkörperung der Seele der gestorbenen Oma. Viel mehr zeigt Danilo Caputo wie eine Seele alles (Menschen, Pfanzen, Tiere), beflügelt. Dies wird durch die Präsenz des Windes unterstützt. Von dieser Vision leitet sich der Titel seines Films ab: semina il vento, säe den Wind, säe die Seele des Lebens.

Die Rettung der Olivenbäume wird von einer Mischung aus jugendlicher Rebellion, entschlossener Forschung, Anrufung unsichtbarer Seelen, Großmutterliebe und einem Hauch von Mysterium ausgeführt.

Seinen Worten nach, wollte Danilo Caputo einen Film gegen Resignation drehen. Das ist ihm mit dem poetischen, vielschichtigen Semina il Vento gelungen.

Ioana Muntenescu, Berlin, den 8.April 2020 

geschrieben für uncut.at, herzlichen Dank an Harald Zettler für die Berlinale-tickets 


Tipografic Majuscul/Großgeschrieben von Radu Jude










Ein revelatorischer Film, in origineller Form 


Tipografic Majuscul/Großgeschrieben von Radu Jude ist ein Dokudrama über die Zivilcourage einer Einzelperson und ihr Verlangen nach Freiheit in Zeiten eines totalitarischen Regimes. Die Hauptfigur ist Mugur Călinescu, ein 17-jähriger Schüler und die harten Jahre sind die der Ceausescu Diktatur in Rumänien.

Was Mugurs Geschichte als erstes auszeichnet ist sein junges Alter. Daraus resultiert das Drama und die tragische Realität, die der Regisseur Radu Jude durch diesen Einzelfall geschildert und ans Licht gebracht hat, nämlich, die Rekrutierung junger Leute von der Securitate (die rumänische Geheimpolizei) und die schockierend große Zahl der Jugendlichen, die zu Kollaborateure geworden sind.

Mugur wird im Oktober 1981 für das Schreiben „subversiver Wörter“ an die Mauern des lokalen Büros des Kommunistischen Partei in Botoşani für schuldig gefunden. Um den Täter zu finden hat die Securitate ihren gesamten Apparat in Gang setzt: Informatoren, Geheimagenten, Augenzeugen, die die Schrift entdeckt oder nur gesehen haben, sowie Schrift Analytikern. Dieser Apparat besteht eigentlich aus Menschen, zu denen traurigerweise auch Mugurs Eltern, seine Freunden, Nachbarn, Lehrer (sein Familien- und Bekanntenkreis), gehören.

Radu Judes hat das Drehbuch zusammen mit der Theaterregisseurin Gianina Cărbunariu geschrieben, die 2012 ein „dokumentarisches Theaterspiel” inszeniert hat, welches auf zwei Akten der Securitate basiert: „Die Tafel“ und „Der Schuler“. Dies war das erste Mal, dass Radu Jude für einen Film mit einer zweiten Person zusammengearbeitet hat. Eine darauffolgende Zusammenarbeit (diesmal mit dem Historiker Adrian Cioflâncă) führt zu dem Film „Der Ausgang der Züge aus dem Bahnhof“, welcher seine Premiere ebenfalls auf der Berlinale hatte (Thema: der Holocaust in der rumänischen Stadt Iași, Ende Juni 1941).

Tipografic Majuscul alterniert Archivmaterial mit Schauspielkunst, wobei letzteres auch eine ungewöhnliche, experimentelle Art ist, Mugurs Geschichte in Szene zu stellen.

Die verschiedene Personen (Arbeiter, Passanten, Mugurs Eltern, seine Kommilitonen, die Lehrer sowie die Securitate Agenten), die ihren Bericht über das Geschehen an die Securitate liefern, treten vor einem Requisiten-Dekor auf und dadurch kommen selbst als Akteure in einer inszenierten Sendung der 80er Jahre vor. Das wird aber keine unterhaltsame, sondern eine tragische „Sendung“ über die oppressiven 80er Jahren in Rumänien sein.

Der Film öffnet mit einem Propaganda-Gedicht gefolgt von einer Pause in der die drei SchauspielerInnen auf den Teleprompter Text warten. Die Kamera fängt ihre Nervosität ein (bei der es sich um Angst vor dem kommunistischen Regimes handelt), ihre Steifheit und letztendlich ihre unvermeidbare Peinlichkeit. Dass der absurd lobende Text nicht mit ihrer eigenen Meinung deckt macht die Szene gleichzeitig humorvoll und tragisch. Der gesamte Film wird dabei zwischen diesen zwei Stimmungen, die so oft gemischt auftreten, alternieren.

Der Film hat oft einen leichten Ton, viele Ausschnitte aus Fernsehprogrammen des Jahres 1981 (und der 80er Jahre im allgemeinen) bringen den Zuschauer zum Lachen: einige Kleinigkeiten im Vergleich mit den großen Problemen des rumänischen Jahrzehntes wie Lebensmittelnot, staatliche Zensur, geschlossene Grenzen werden ernsthaft behandelt, was Humor erzeugt. So zum Beispiel die Kampagne gegen Hupen im Bukarester Verkehr und die lustig-absurde Frage „warum haben Sie gehupt?“

Im Laufe des Films wird allerdings klar, dass diese offizielen Bilder nur ein Medium der leichten und der harten Propaganda und der Fakten-Deformation sind.

Ein anderer Beispiel ist der Bericht eines Mannes über seine gescheiterte Heirat. Die Art und Weise seines Eingestehens, dass es keine Heirat aus Liebe gewesen war, ist wieder gleichzeitig lustig (wie er das sagt) und (indirekt) Regime-kritisch: eine Konvenienzehe konnte eine Wohnung und ein Auto mit sich bringen, Güter die aber unter Ceausescus Regime gar nicht selbsverständlich waren.

Das Bemerkenswerte an diesen Kleingeschichten ist, wie schnell ein Kontrast zwischen Schein und Realität deutlich wird.

Dass ein Stück Propaganda aus den 80er Jahren sich schmerzlich ähnelt mit der heutigen Propaganda lautet, kann nur zur Stärke des Films beitragen. Zu dieser Art der Propaganda gehört die Dämonisierung des Westens, die Polarisierung zwischen Einheimischen und Neukömmlingen sowie das Propagieren eines Gefühls des gegenseitigen Mißtrauens.

Die Fragmente der Fernsehsendungen, die über das Alltägliche berichten, unterbricht Jude durch die Testimoniale in standardisierter Sprache aus den Securitate Akten. Dadurch entsteht ein Kontrast zwischen inszeniertem Wohlstand und Wohlgefühl und dem realen Leben, tief geprägt von Lebensmittels- und Informationsmangel, Manipulation, Überwachung und Erpressung.

Auf eine Seite werden Kinder als die „goldene Zukunft“ des Landes präsentiert, auf der anderen Seite erfahren wir unter welchem Druck Jugendliche wie Mugur (absurderweise wegen Regierungs-Umsturz angeklagt) gesetzt wurden, um Informanten der Securitate zu werden. Die sogenannte „Jugendschutz-Politik“ der Geheimpolizei.

Die Agenten der Securitate kommen auch zu Wort: Ohne schlechtes Gewissen, respektlos und entspannt treten sie auf. Ihre schamlose Anwesenheit bei Mugurs Beerdigung wird auf eine Art und Weise inszeniert, als dass sie wie ein kitschiges Letztes Abendmal wirkt . Dies unterstreicht nur ihre Unmenschlichkeit.

Dass die kommunistische Vergangenheit eine Kontinuität in der Gegenwart hat, erkennt man in Radu Judes Bilder der heutigen Bukarest: riesige Werbetafeln die den Tafeln der kommunistischen Staatspropaganda ähneln und die zukünftig größte Orthodoxe Kathedrale in Europa, ein Symbol des Nationalismus und des monströsen Anachronismus.

Mugur Călinescus Tod trifft den Zuschauer unvorbereitet und bleibt auch unaufgeklärt und unerlöst. Das berührendste Bild war für mich das von Mugurs Handschrift, das am Ende des Films gezeigt wird. Seine Botschaft ist da, mit Kreide geschrieben, in klaren Worten.

Die Einsamkeit des Einzelgängers: „wenn alle um dich herum Feiglinge sind, dann kannst du auch nichts mehr machen“, so klingen Mugur Calinescus Wörter der Hoffnungslosigkeit. Und sie verweisen auf noch etwas Tragisches: das Manko an Solidarität in der rumänischen Gesellschaft. 








Der Film hält ihr hier den Spiegel vor.

Mit seinen beiden Berlinale Filme versucht Radu Jude zur Aufarbeitung „unerlöster Geschichten“ (nach seinen eigenen Worten) der zwei Totalitarismen beizutragen. Chapeau!

Berlin, März 2020

Film-Rezension geschrieben für uncut.at. Herzlichen Dank an Harald Zettler für die Berlinale-tickets


Wednesday, October 7, 2020

Cornflowers by Ștefan Luchian: A gesture of generosity


 


 

 

 

 

 

Ștefan Luchian's Cornflowers (Albăstrele) are an overflow of colour, an abundance of life which can non be contained in the flower jug. Known as "the painter of flowers”, Luchian is receptive to the cornflowers' intense blue, their exuberant disarray and carefree gesture: brimming over the vase and generously laying out their beauty into the world, to be marveled at.

To me Luchian's cornflowers become ambassadors of freedom with their intense blue and overflowing presence. Like a pair of eyes, two white daisies with yellow-orange irises stand out on this sea of blue. They are overwhelmed, just like we are, by these restless and fresh cornflowers, hand-picked from the garden of the world and brought together by Luchian, a devoted lover of flowers.

A harmless chaos unfolds on the background of an intense red-brick brown, a warm hostess to the blue of the rebellious flowers. A gentle on the margins and surprisingly bright around the jug yellow supports both the jug and the joyful cornflowers. It could just as well be a calm sun beam brought down from the sky by the painter's hand and laid over the canvas to light up this blue mystery from bellow.

The centre of the composition is taken by the clay jug in beige/pale yellow with a dark decorative pattern; it's a discrete friend at this party of colour and light, a receptacle for the small wonders of this world.


 

 

 

 

 

 

 

In another version of the Cornflowers (Albăstrele) the painter shows a more abstract interpretation of the flowers. This time the abundance and liveliness of the bouquet translates into an explosion of colour taking over the individual flowers, with the cornflowers dissolved into an inky blue sprinkled with a handful of suns: the white daisies.

Ștefan Luchian's Cornflowers (Albăstrele) offer an intimate view upon the expanse of life and the intensity of freedom and hope.

Notes: 1. this is an English version (not just a translation ;-) of an article originally published in Romanian in Ghidul pozneț de cultură (The Naughty cultural guide) Nr.6, 21 septembrie 2016. You can read the online version on LiterNet:

https://agenda.liternet.ro/articol/21231/Ioana-Muntenescu/Stefan-Luchian-Albastrele.html

2. I find the Romanian name of the cornflower, "albăstrea", very beautiful, since it is a feminine diminutive derived from the word "albastru" which means "blue".

Thursday, September 12, 2019

To your place or to mine?

Short text on Sonja Witte's exhibition Zu DIR oder zu MIR?
Galerie Salon Hulit Art
2-16 August 2019

The title of Sonja Witte’s exhibition gets your attention from the very first moment. Zu Dir oder zu Mir? To your place or to mine? This is an encounter which asks for more space to develop. An encounter under Cupid’s wing, wouldn’t you say so?

The title-invitation is a messenger of surprise, adventure, love.

It is a love of personal discovery, self-creation and exchange. It is a message of freedom and creativity. The expression of a shared experience, of a mutual understanding.

To your place or to mine? This could also mean discovering someone else's home, being invited/ allowed into someone else's personal space. Maybe it's not only about choosing a particular place, but more about prolonguing a beautiful moment and giving sensuality and reflection a place to unfold.
Maybe it's also about time flowing through colour and form, through nature and human bodies. From your home (be it your body, your experience, your view) to mine.

There are different worlds and experiences co-existing in Sonja Witte's paintings: the sea and the dancing floor, swimming and flying, the concentration of an embrace and the explosion/unfolding of the universe. The images transmit a sense of wonder at the ever-changing, creative self, a feeling of joy and amazement from sharing a vital space of mutual inspiration, be it your place or mine.

Sunday, August 4, 2019

Zu DIR oder zu MIR- Ausstellung von Sonja Witte











Zu DIR oder zu MIR?
Der Titel der Ausstellung von Sonja Witte lockt vom ersten Moment an. Wo wollen wir hin? Zu dir nach Hause oder zu mir? Es geht um eine Begegnung, die mehr Raum braucht, um sich weiter zu entwickeln. Ein Treffen unter Amors Zeichen, oder nicht?
In dieser Frage liegen Spannung, Liebe, Abenteuer als Angebote für den Betrachter.

Es ist eine Liebe der Selbst(er)findung und des Austausches. Es ist eine Botschaft der Freiheit und der Kreativität. Mitgeteilt. Mitgefühlt. Miterlebt.

Zu Dir oder zu Mir bedeutet auch:
Das Zuhause von jemand anderem zu entdecken, in einem sehr persönlichen Raum des Gegenübers eintreten zu dürfen. Vielleicht geht es auch nicht nur um das Wählen eines bestimmten Ortes, sondern um das Weiterführen des schönen Augenblicks und das Mitgestalten eines Raums der Sinnlichkeit und der Reflektion. Vielleicht ist es auch das Fließen der Zeit durch Farbe und Form, durch Natur und Körper. Von deinem Zuhause (sei es dein Körper, deine Erfahrung, deine Ansicht) zu meinem Zuhause.

In Sonja Wittes Gemälden treffen verschiedene Welten und Erfahrungen aufeinander: Das Meer und die Tanzfläche,
das Schwimmen und das Fliegen,
die Konzentration einer Umarmung und die Explosion/Entfaltung des Universums. Die Betrachtung und Bewunderung der kreativen Selbstveränderung und das Mitgestalten des umgebenden, weiteren Lebensraum beflügeln und beglücklichen unser Dasein, sei es zu Dir, zu Mir.

Saturday, October 27, 2018

Instant statement for the "Bohemians in Berlin" photo series









You cannot take an instant image without the person you have in view noticing it.
Not with an eye-catcher, bulk of a toy like the Fuji Instax Wide Camera. At least I
couldn't. Which makes each photo a given accord, a leap of trust. Nothing was
stolen, neither the moment nor the picture itself. And if sometimes pockets felt
slightly lighter or slightly heavier, the owners of the pockets were fully and gladly
aware of it. A coffee was bought, or a baguette and peaches.

There was some instant chemistry involved, for sure!

No photograph is just an instant. Time continues to flow through each image...

Every instant (photo) is a mutual gift. Thank you!

Wednesday, August 9, 2017

Ancorato nel acqua

All'inizio c'era il volo: un mulino sospeso nell'aria della pagina bianca.
Gabriele comincia qui a disegnare dall'alto verso il basso...


Le costruzioni di Gabriele Bonato
(i suoi mulini a vento, le sue cattedrali – aeromobili e navi) sono mezzi per volare. Per lo spirito che ha bisogno d'innalzarsi, per gli esseri umani portatori di spirito e d'anima, amanti del volo...
le pale del mulino fanno pensare alle eliche di un aereo; e la ruota del mulino può trasformarsi in un potente propulsore. Un meccanismo di salvaguardia.

I suoi personaggi sono sopravvissuti. Figure di Atlante/Atlas (sia uomini che uccelli) qui portano il mondo, le rovine dei suoi edifici, non sulle loro spalle, ma sulla loro testa.

Una figura di Cristo incoronato non di spine, ma di teneri rami di alberi e di una di queste potenti rovine. Una forma di resurrezione qui addolcisce la passione dolorosa del mondo (che rimane visibile nella tristezza del volto umano).

Una figura di Cristo ancorata nell'acqua (si può vedere la corda); anche lui una rovina, una roccia qui ha bisogno di essere stabilizzata.

la testa di un gigante qui esce dall'acqua in una visione postdiluviana piena di delicatezza


Fotografie© Gabriele Bonato

Friday, August 4, 2017

Brâncuşi's Birds

When looking at Brâncuşi's sculpted birds you discover a big family: they all have something in common, yet each one is a little different. Sometimes you find the same shape assigned to different materials, so that the bird can change its plumage from mate marble to a shining bronze. Children, just try to imagine 16 different flying birds!

Brâncuşi liked to work in series, playing with a theme throughout several years. In doing this he was searching for the best combination between the shape of the bird, the material of the sculpture and the idea of flight, which was so dear to him because it embraced all the birds of the world.

Some of the birds he envisaged rise up gradually, like The Rooster (Cocoşul, 1924, cherry wood and 1935, bronze) with its song dedicated to the sun and to the breaking of the day. Others seem to be gliding skyward; some shine like a flame, others are well-grounded like a column.

Have a look at Măiastra (1911), the golden bird: with its puffed up chest, its raised head, arched neck and distinct beak, it is a heavy, rather sturdy bird. It invokes the idea of flight through its volume (we can imagine the air inside its rounded chest) and its singing. Măiastra is a singing bird, an artist. With its puffed up chest, pushed forward, ready to sing, this bird is more about the miracle of the charming sound. It's this embodied flight that interests Brâncuşi now. With its round, proud and shining belly Măiastra is a bird full of, pregnant with singing... It is majestic and static like every being which hides inside itself (hosting it for a while) flight itself.

The bird in grey marble (1923/1947) has its beak open towards the sky. It is so very sky-oriented while singing, that its head and the rest of its body form together one single, elongated shape: seen from one side it looks perfectly vertical and perpendicular to the ground; but also round and full from the other.

As the title itself suggests, Bird in Space (Pasărea în văzduh,1924) is a bird in full action, above the ground. And this thanks to its shape (slim and vertical) and its texture: it is so smooth that it can easily cut through the air and slide; and the polished bronze also makes it luminous, like the sun itself.

Bird in space is simultaneously slenderly curved and sharply determined.

It is slender and its arching still reminds us of its kindred ones: not so much of Măiastra's inflated chest, but of the grey-marbled bird, ready to set its song free. Seen from certain angles its shape resembles that of a bow, an archer which can launch itself towards the sky. And its beak has the sharpness of a spear, but without the menace.

While flying, the bird appears thinned, refined. In such a way that its whole being concentrates into a feather. This is Bird in Space: one single thin, luminous feather. This is how Brâncuşi saw the essence of flight. He stripped the bird of its heavy coat of muscles and plumage and presented it to the world like an arch and like an arrow: simple, perfectly aerodynamic, born to fly. Of all the complicated anatomy of its body the sculptor kept only the feather. He disarmed the entire arsenal of flying and reconstructed it, concentrated into one single flaming feather, rising up.

One single quill, magical... With it Brâncuşi wrote, like birds do, the story of flying.

Berlin, 26 October 2016.
Text published in Ghidul pozneţ de cultură Nr. 8 (The Naughty Cultural Guide No.8) on the theme of Flight.
http://atelier.liternet.ro/articol/17329/Ioana-Muntenescu/Pasarile-lui-Brancusi.html

Monday, February 29, 2016

Spring in Berlin!

Spring is coming, put on your most comfortable shoes and let's roam the streets of Berlin. Enjoy an unforgettable, inspiring time: urban art, galleries & Cafes, artists' collectives and the alternative scenes. The good-old styles and the mind-blowing ephemerals.
Together we discover the wall-writers, the dreamers, the street artists and the heart-followers.
With a sip of coffee or a vapour of absinthe, a step of tango or an instant-photo to take home!

PRIVATE TOURS, SMALL GROUPS, NO MASS TOURISM

Book now: 2-and-a-half-hour walking tour

TOUR ONE: Berlin Bohème (in Mitte) 

TOUR TWO: Kreuzberg: the funky Bohème

Contact: ioana_muntenescu@yahoo.co.uk

https://www.facebook.com/tourBoheme/


Saturday, December 26, 2015

Sunbathing II

From the series "instant photography on and off the ground"


















Berlin-Bucharest, 15 December 2015

Sunbathing






















Berlin-Bucharest, 15 December 2015
From the series "instant photography on and off the ground"