Wednesday, November 21, 2012

echos-Abschlussausstellung der Ostkreuzschule für Fotografie 2012

27.10 - 17.11. 2012 im ehemaligen Kaufhaus Maassen am Oranienplatz 17.
 
Titelbild

Fotografien von 20 Absolventen finden, über 3
Stockwerke und selbst im breiten Dachgeschoss verteilt, genug Freiraum,
um ihren sehr eigenen Charakter zu entfalten.

Beim Betrachten fühle ich mich, als ob ich an einem Tag 20 neue Persönlichkeiten mit ihren eigenen Perspektiven, Interessen, Bestrebungen und Ideen kennenlernen kann. 20 neue Welten.
Jede Bilderserie ist autonom und stark, jede Fotografin und jeder
Fotograf hat etwas mitzuteilen, durch das Medium der Fotografie.

Eine Verbindung: zwischen Tochter und Mutter (Zuzanna Kaluznas Sag mir, wer ich nicht bin); zwischen leeren Gerichtshöfen und den Menschen, die nicht da sind (Mark Alker Fiat iustitia, et pereat mundus); zwischen Nachbarn in einer verlassenen Nachbarschaft in Pittsburg, USA (Hanna Fuhrmann The 800 Block).
Zwischen großen, schwer zu durchschauenden Waldansichten in
schwarz-weiß und vielleicht, dem farbigen, urbanen Rest der Welt in Eric Meiers Aporia.

Sei es sozial engagiert oder ästhetisch fokussiert, im Ausland oder
in die eigene Vergangenheit gereist, Objekte betrachten oder Menschen
bei Alltäglichem beobachten; jedes fotografische Projekt ist eine
Entdeckung!

Echos mutet wie ein akustisch konnotierter Titel an. Für diese Ausstellung ist er dennoch aufschlussreich, da die Bilder hier auch klingEigenes Bild 2 (gross)en können. Es geht nicht
um die Sprache, sondern darum Eindrücke, Gefühle und Gedanken hervorzurufen.
Manchmal auch darum Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu
verbinden, um den Versuch, das historische Geschehen im Einklang mit der
Familiengeschichte zu bringen, wie in Ulrike Schmitz' Fotos aus der Serie Museum deiner Erinnerung.

Die Bilder weisen eine bewusste, stark artikulierte visuelle Sprache
aus. Die Fotografie wird verstanden und benutzt, nicht nur als Sprache,
deren Technik man beherrschen muss, sondern ebenso als atmosphärisches
Medium, als Wiederkehr einer Realität, als visuelles Echo. Im besten
Fall kann der Betrachter in diesem Sinne als Echo wirken, das die Stärke
der Bilder und Geschichten mitnehmen.

Bilder im Text:
Bild 1: © Birte Kaufmann
Bild 2: © Isabel Kiesewetter

Text erstmals auf artiberlin erschienen: http://www.artiberlin.de/article/echos-Abschlussausstellung_Ostkreuzschule_5_E

Vielen Dank der artiberlin Redaktion!